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Grabeskirche. JERUSALEM. 76. Route. 497

Die Davidstraße, die eine Hauptverkehrsader der Stadt, ver-
bindet
unter verschiedenen Namen (Suêkat Allân, Hâret el-Bizâr,
Tarîk Bâb es-Silsele) das Jaffator mit dem Silseletor des Haram
esch-Scherîf (S. 499). Gleich l., gegenüber der Zitadelle, ist der
ansehnliche Neue Basar (Pl. D 5).

Wir wenden uns bei dem Johanneskloster (Pl. 14: E 5), der
griechischen Pilgerherberge an der SW.-Ecke des Mûristân (S. 498),
l. zunächst in die lädenreiche Christenstraße (Hâret en-Nasâra;
(Pl. E 4, 3). L. der uralte Patriarchenteich (Birket Hammâm el-
Batrak
; Pl. E 5), dessen Anlage dem König Hiskía (um 700 vor
Chr.
) zugeschrieben wird; r. das Patriarchenbad. Gegenüber dem
Großen Griechischen Kloster (Dêr er-Rûm el-Kebîr; Pl. D E 4, 5)
ist r. der Zugang zur Grabeskirche.

Die *Heil. Grabeskirche (Pl. E 4; Eintritt s. S. 494), deren
von einem vergoldeten Kreuz bekrönte Hauptkuppel allenthalben
sichtbar ist, bildet namentlich um die Osterzeit das Wallfahrtziel
der Pilger (S. 495). Die Entdeckung des heil. Grabes durch Kon-
stantin
, über die uns der Vater der Kirchengeschichte, Bischof
Eusebius von Cäsarea (314-340), berichtet, veranlaßte den Kaiser
zum Bau einer Rundkirche, der sog. Anastasis (Auferstehungs-
kirche
), und einer dem Zeichen des Kreuzes gewidmeten fünf-
schiffigen
Basilika (Martyrien). Nach der Einäscherung dieser
beiden Gotteshäuser durch die Perser (S. 496) erbaute der Abt Mo-
destus
unter Kaiser Heraklius seit 629 eine neue Auferstehungs-
kirche
, das Vorbild für den Felsendom (S. 500), eine neue Kreuzes-
kirche
und, an der angeblichen Kreuzigungsstätte (Golgatha), eine
kleine Kalvarienkirche; im J. 670 wird hier außerdem noch eine
Marienkirche erwähnt. Die Kreuzfahrer ließen zwischen 1140 und
1149, also um die Zeit des zweiten Kreuzzuges, durch den Meister
Jourdain im romanischen, hier arabisch beeinflußten Übergangsstil
einen großen Neubau aufführen, der fast sämtliche heilige Stätten
umschloß. Dem Andenken an die erst von späteren Geschicht-
schreibern
berichtete Pilgerfahrt der h. Helena ( ca. 326), der
Mutter Konstantins, die neben dem heil. Grabe das heil. Kreuz ge-
funden
haben soll, war, im O. der neuen Doppelkirche, die Helena-
kapelle
geweiht. An der Südseite der Doppelkirche wurde um
1160-80 der ursprünglich freistehende gotische Glockenturm auf-
geführt
. Nach den Zerstörungen durch die Truppen Saladins und
die Charesmier (S. 496) hören wir 1310 wieder von einer schönen
neuen Kirche. Die baufälligen älteren Anlagen wurden 1719 und
1810 auf Kosten der Griechen und Armenier durch den Baumeister
Komnenos Kalfa größtenteils erneut. Im Mittelschiff der Kreuz-
fahrerbasilika
steht seitdem das kuppelbekrönte sog. Katholikon,
die griechische Kathedrale. Von den zahlreichen Anbauten der ver-
schiedenen
Bekenntnisse stammt die Erscheinungskapelle (S. 498)
noch aus dem XIV. Jahrhundert.